
Mannschaftsfotos kommen in Sportredaktionen oft nicht sehr gut an. Zu langweilig. Zu viel Werbung. Doch es gibt Ausnahmen. Schau nach beim Deinster SV. Der Fußball-Kreisligist nahe Stade hat mit seinem Foto für Wirbel gesorgt. Darauf sind alle Spieler mit dunkler Hautfarbe zu sehen, weil sie das Foto bewusst nachbearbeiten haben lassen. Das sorgt für Aufmerksamkeit.
Das „Morgenmagazin“ hat einen Beitrag gesendet, aber auch chinesische, slowakische und englische Medien greifen die Aktion auf. Nicht zu reden von den tausenden Likes auf Facebook. Der Deinster SV ist über Nacht zum Symbol gegen Rassismus geworden. Ein Zeichen für Zusammenhalt. Ein Signal der Solidarität mit Emad Babiker, einem sudanesischen Flüchtling in ihrem Kader. Er soll beim Osterfeuer, wo die Kicker ihren Einzug ins Kreispokalfinale gefeiert haben, tätlich angegriffen worden sein. Schläge, Tritte. Ein Foto als Statement. Eine gute Sache. Das hat auch SV-Trainer Sönke Kreibich gedacht. Doch schnell wächst ihm der Rummel über den Kopf. „Wir hatten nie die Absicht, so ein großes Ding aus der Sache zu mache. Das ist schon ein wenig beängstigend“, hat Kreibich zu Alexander Schulz gesagt. Er arbeitet beim „Stader Tageblatt“, das wie die Heilbronner Stimme zur Kooperation G14 gehört und uns das Foto zur Verfügung gestellt hat. Kreibichs Telefon steht nicht mehr still. Dabei wollten die Fußballer nur zeigen, dass sie hinter Emad Babiker stehen. Der Betroffene hat sich zurückgezogen, der Trainer schützt ihn vor den Fragen, weil den Sudanesen die Sache ziemlich mitnimmt. Er hatte gar überlegt, aufzuhören. Der 24-Jährige war in seinen Fußballschuhen über Libyen, Italien und Österreich nach Deutschland gekommen – ohne einen Cent in der Tasche, einzig mit den Kleidern, die er anhatte. Nun hoffen alle nur noch auf Normalität. Und keine weiteren Angriffe. Auf dem Sportplatz hatte es diese zuvor nie gegeben.
Exklusiv Mächtig viel Rummel würde Peter Schramm freuen. Jedenfalls, wenn es um sein Eberstädter Hochsprung-Meeting ginge, das am 16. und 17. Juli seine 38. Auflage erlebt. Der Sportdirektor ist stets auf der Suche nach einem exquisiten Feld. Ab sofort läuft bis zum 20. April in den Geschäftsstellen des Medienunternehmens Heilbronner Stimme der exklusive Vorverkauf für die Veranstaltung am Fuße des Eberfürsts. Die Tickets kosten je nach Kategorie zwischen elf und 18 Euro, die Kombikarte für beide Tage liebt zwischen 16 und 30 Euro.
Offensiv Ein erfreuliches Fördersümmchen hat Mahia Cara Härdtner wie viele weitere Talente von der Sporthilfe Unterland Heilbronn-Hohenlohe überwiesen bekommen. Ein Ansporn für die Nachwuchsschwimmerin der Neckarsulmer Sport-Union. Lange hat sich die Schülerin Gedanken gemacht, wie sie das Geld sportlich sinnvoll investiert. Einen Teilbetrag nutzt Mahia Cara Härdtner, um mit dem Landeskader in den Pfingstferien ins Trainingslager nach Zypern zu fliegen. Selbstredend nicht zum Badeurlaub im Meer, sondern zum Kilometerschrubben für Kondition und Technik. Dann ist sie mit ihrer Trainingsgruppe in Marseilles gewesen – bei der Golden Tour. Der erste große internationale Wettkampf, da klopft das Herz – und das nicht nur, weil plötzlich der deutsche Weltmeister Marco Koch oder Paul Biedermann neben einem steht. Auch von den internationalen Stars wie dem Franzosen Florent Manaudou oder dem ungarischen Star Katinka Hosszù hat sie sich einiges abgeschaut. Vom Motivationsfaktor gar nicht zu reden. „Das wird unvergesslich bleiben, es ist einfach beeindruckend, was Spitzensportler leisten“, schreibt Mahia Cara Härdtner in ihrer Dankespost. Die Sporthilfe sagt bitteschön, so soll es sein.
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