
Die Ungewissheit hat ein Ende. In den vergangenen Wochen hatte Jens Petzold, Abteilungsleiter der Ringer des VfL Neckargartach im SV Heilbronn am Leinbach, um seinen Vorzeige-Athleten Eduard Popp gezittert. Am Rande der württembergischen Freistil-Meisterschaften der Jugend in der Römerhalle machte es der dreimalige nationale Griechisch-Römisch-Meister der 130-Kilo-Klasse per Handschlag offiziell. „Ich bleibe ein weiteres Jahr beim VfL“, sagte Popp und sorgte bei den Vereinsverantwortlichen für Erleichterung.
Popp wurde von Clubs aus der ersten Bundesliga umworben. Doch allen sportlichen und finanziellen Verlockungen zum Trotz bleibt Popp seinem Heimatverein treu. „Es gab konkrete Anfragen aus Nendingen, Ispringen und Aalen“, sagt Popp. Ispringen rüstet für die nächste Saison kräftig auf, liebäugelt mit der deutschen Mannschafts-Meisterschaft. Diesen Titel erkämpfte sich vergangenen Samstagabend der ASV Nendingen.
Together for Gold „Das Konzept des VfL bietet für mich die besten Voraussetzungen“, sagt Popp. „Together for gold“ heißt das Projekt, das es seit 2013 gibt und das Popp zu den Olympischen Spielen nach Rio de Janeiro führen soll. Doch die Planungen gehen auch darüber hinaus, auf den nächsten Olympia-Zyklus. 2020 geht es in Tokio um olympische Ehren.
„Da sollte Eddi seinen Leistungszenit erreicht haben. Medaillengewinner im Schwergewicht sind in der Regel zwischen 27 und 30 Jahre alt“, sagt Jens Petzold. Popp ist erst 24 Jahre und wird seit Jahren von der Sporthilfe Unterland Heilbronn-Hohenlohe gefördert.
Drei Wochen lang dauerte es, ehe die Entscheidung gefallen ist. „Es war für mich nicht einfach. Ich habe alle Vor- und Nachteile abgewogen, stehe jetzt aber zu hundert Prozent hinter der Vertragsverlängerung“, sagt Popp. „Ich bin mir sicher, dass ich meine sportlichen Ziele mit dem VfL am ehesten erreichen kann.“ Auch mit Bundestrainer Michael Carl gab es Gespräche. „Ich habe das Pro und Contra aufgelistet, aber keine Empfehlung gegeben“, sagt Carl. „Das professionelle Umfeld in Neckargartach passt, und ich bin permanent mit Heimtrainer Marcus Mackamul in Kontakt.“
Beim VfL Neckargartach freuen sie sich, einen wichtigen Eckpfeiler der Mannschaft gehalten zu haben. „Eddi ist für uns eine Identifikationsfigur, seine Zusage ist nach dem Aufstieg in die Regionalliga ein wichtiges Signal nach allen Seiten und erleichtert unsere Planungen für die nächste Saison, da mögliche Neuzugänge ihr Kommen auch von seinem Bleiben abhängig machen“, sagt Jens Petzold. „Wir gehen den eingeschlagenen Weg weiter, der auch von Eddis Arbeitgeber, der Kreissparkasse Heilbronn, seit Jahren großzügig unterstützt wird.“
Verschiedene Wege Neutral verhalten hat sich VfL-Trainer Marcus Mackamul: „Es gibt verschiedene Wege, um ein Ziel zu erreichen. Am Ende wird zusammengezählt. Aber ich bin mir sicher, es war die richtige Entscheidung.“
Eduard Popp hätte nach einem Wechsel in die erste Liga bei Einzelmeisterschaften weiterhin für den VfL Neckargartach auf die Matte gehen können, dennoch wäre das Konzept „Together for gold“ ins Wanken geraten. „Der eine oder andere Sponsor legt Wert darauf, dass Popp im VfL-Team kämpft und wäre bei einem Wechsel wohl abgesprungen“, sagt Jens Petzold.
Kommentar hinterlassen
Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.